1. Etappe: Hann. Münden bis Bad Karlshafen (44,5 Kilometer)
Am Weserstein mit der Inschrift: „Wo Werra sich und Fulda küssen / Sie ihren Namen büßen müssen / Und hier entsteht durch diesen Kuß / Deutsch bis zum Meer der Weserfluß“ wurden nach dem Eintreffen aller Teilnehmer die 3 Boote des MRV (Franziska Greisinger, Volker Minthe, Einbaum) über die Treppenstufen zu Wasser gelassen (Fluss-Kilometer 0,0). Mit viel Strömung (ca. 6 bis 7 km/h) und ungehindert durch Schleusen kamen die Boote schnell an der Pritsche in Reinhardshagen (Fluss-Kilometer 9,2 links) an, wo in der dortigen Cafeteria, traumhaft gelegen am Weserufer, das Mittagessen eingenommen wurde. Während der Landdienst das gesamte Gepäck in das Hotel in Beverungen verfrachtete und anschließend den Weser-Sky-Walk in Soling nutzte, startete die Mann- bzw. Frauschaft in den Booten gestärkt zum Etappenziel dieses Tages nach Bad Karlshafen. Wegen der großen Hitze wurde in Bodenfelde (Fluss-Kilometer 32,6 rechts) eine halbstündige Pause eingelegt, um sich vor Ort ein Eis zu gönnen. Nach der Ankunft in Bad Karlshafen (Fluss-Kilometer 44,5 rechts) wurden die Ruderboote an der dortigen Pritsche auf dem Camping-Platz abgelegt. Gemeinsam fuhren alle zum Hotel „Stadt Bremen“ in Beverungen, wo üppig und preiswert zu Abend gegessen wurde.
2. Etappe: Bad Karlshafen nach Holzminden (36,5 Kilometer)
Am nächsten Morgen hatte der Fahrtenleiter Frühaufstehen verordnet, so dass die Boote in Bad Karlshafen bereits kurz vor 9 Uhr zu Wasser gelassen werden konnten. Weil sich die Ruderinnen und Ruderer mächtig in die Skulls legten, wurde das Zwischenziel an der Seilfähre in Wehrden (Fluss-Kilometer 60, 2 links) bereits nach 1 ½ Stunden erreicht. Deshalb konnten alle zusammen vor dem Mittagessen gemeinsam zum Schloss Corvey (Weltkulturerbe) fahren, um dieses Weltkulturerbe zu besichtigen. Alle waren tief beeindruckt und froh, dass es gelungen war, diese Besichtigung noch spontan in das Programm einzubauen. Danach wurde an der Anlegestelle in Wehrden beim unmittelbar am Flussufer gelegenen Restaurant Captain R (früher: Fährklause Wehrden) zu Mittag gegessen. Wegen der eingeschobenen Besichtigung musste jetzt ohne weiteren Zwischenhalt bis zum Ruder-Club Holzminden (Fluss-Kilometer 81,0 rechts) weitergerudert werden.
Kurz vorher überraschte der Landdienst mit der Nachricht, dass just an diesem Tag dieser Club sein 70jähriges Bestehen feierte. Mit der allergrößten Gastfreundschaft wurden die Ruderinnen und Ruderer vom Vereinsvorsitzenden begrüßt. Der Fahrtenleiter revanchierte sich mit der Übergabe einer MRV-Fahne, die der Vereinsvorsitzende versprach, in Ehre zu halten. Zurück in Beverungen aßen alle gemeinsam im Hotel zu Abend und verbrachten bei guten Gesprächen und einigen Bieren einige nette Stunden.
3. Etappe: Holzminden bis Bodenwerder (30 Kilometer)
Am nächsten Tag räumten alle Teilnehmer die Hotelzimmer und verluden ihr Gepäck in die Fahrzeuge, die sie nach dem Ende der Wanderfahrt in ihre Heimatorte zurückbringen sollte. Gemeinsam führen alle nach Holzminden. Im Gegensatz zu den beiden vorangegangenen Tagen mit relativ großer Hitze regnete es zunächst nur leicht. Die Wettervorhersage verhieß weiteren heftigen Regen. Trotzdem wurde einhellig entschieden, die Fahrt nicht abzubrechen, sondern weiter zu rudern bis nach Bodenwerder. In Reileifzen (Fluss-Kilometer 97,7 rechts) sollte jedoch die Besetzung der Boote gewechselt, notfalls die Fahrt abgebrochen werden. Dieser Wechsel gestaltete sich jedoch als äußerst schwierig, weil die dortige Treppe für Ruderboote viel zu kurz und eine Pritsche nicht vorhanden ist. Die Mannschaft des Doppel-Dreier konnte zwar noch einigermaßen problemlos ausgewechselt werden, doch mit einem der Doppel-Vierer war es angesichts der Strömung fast unmöglich, das Boot zum Ein- und Aussteigen ohne Gefahr für die Ruderer und das Boot zu halten. Das Manöver gelang zwar mit vollem Einsatz der Leute am Ufer bzw. wadentief in der Weser. Dennoch entschloss sich die Besatzung des dritten Boots direkt zum Zielort Bodenwerder weiterzurudern.
Nach einem Tagespensum von 30 Kilometer trafen alle 3 Boote in Bodenwerder beim dortigen Ruderverein (Fluss-Kilometer 111 rechts) erschöpft, durchnässt, aber dennoch wohlgelaunt ein. Kaum waren alle Boote aus dem Wasser gehoben, hörte der Regen schlagartig auf und die Sonne lugte ein wenig hervor. Dies verbesserte die – trotz des Regens ohnehin nicht schlechte – Stimmung aller Teilnehmer noch mehr. Mit einem handfest rustikalen Picknick mit ofenfrischen Brötchen, die der Landdienst organisiert hatte, ging eine wunderschöne Wanderfahrt an der Weser mit rund herum zufriedenen Teilnehmern zu Ende. Teilnehmer und Boote kehrten wohlbehalten und wohlgelaunt zurück.
Wolfgang Litzenburger